Wie wird ein deutsches Riesling-Etikett gelesen?
Deutscher Riesling - Wie soll das Etikett gelesen und verstanden werden?

Der deutsche Riesling ist für seine Vielseitigkeit und aromatische Komplexität bekannt. Um die beste Flasche auszuwählen, ist es wichtig, das Etikett des deutschen Rieslings zu verstehen.
Wie wird ein deutsches Riesling-Etikett gelesen?
Deutsche Rieslingweine sind berühmt für ihre hohe Qualität und ihre breite Palette an Stilen, von trocken bis süß. Das Lesen eines deutschen Weinetiketts kann jedoch anfangs entmutigend wirken. Die gute Nachricht ist, dass Sie, sobald Sie einige Schlüsselbegriffe und die beiden Hauptaspekte verstanden haben, mit Sicherheit den perfekten Riesling auswählen können. In diesem Leitfaden finden Sie die wichtigsten Informationen, die Sie beim Lesen eines deutschen Riesling-Etiketts wissen müssen.
Süßegrade: Trockene, halbtrockene und süße Weine
Das erste, worauf Sie auf dem Etikett eines deutschen Rieslings achten sollten, ist die Angabe des Süßegrads. Rieslinge können von sehr trocken bis sehr süß variieren, und das Etikett verrät Ihnen oft, welchen Stil Sie bekommen. Hier sind die gebräuchlichsten Begriffe:
- Trocken: Das bedeutet trocken und weist darauf hin, dass der Wein nur einen minimalen Restzuckergehalt hat. Diese Weine sind knackig und erfrischend, mit einer scharfen Säure.
- Halbtrocken: Auch bekannt als halbtrocken oder halbtrocken, hat dieser Stil einen Hauch von Süße, die durch Säure ausgeglichen wird, was ihn sehr genussfreundlich macht.
- Feinherb: Ein weniger formeller Begriff, der häufig für Weine verwendet wird, die etwas süßer sind als Halbtrocken, aber nicht vollsüß.
- Süß oder Lieblich: Diese Begriffe bezeichnen süße Weine, die ideal zu Desserts oder würzigen Speisen passen.
Die Kenntnis dieser Begriffe hilft Ihnen, einen Riesling auszuwählen, der Ihrem Geschmack entspricht, egal ob Sie etwas Knackiges oder etwas Süßes bevorzugen.
Qualitätskategorien: Die deutsche Weinklassifikation
Im deutschen Weinklassifizierungssystem stehen die folgenden Begriffe für verschiedene Qualitätsstufen:
- Landwein: Dies ist eine Stufe über dem Tafelwein, typischerweise regional und unterliegt weniger Vorschriften. Landwein ist oft ein unkomplizierter, alltäglicher Wein.
- Qualitätswein: Eine höhere Klassifizierung als der Landwein. Qualitätsweine müssen aus einem der 13 offiziellen deutschen Weinbaugebiete stammen und bestimmte Standards in Bezug auf Traubenreife und Herstellungsverfahren erfüllen.
- Prädikatswein: Dies ist die höchste Stufe der deutschen Weinklassifizierung und steht für höchste Qualität. Prädikatsweine werden je nach Reifegrad der Trauben bei der Ernte in Unterkategorien wie Kabinett, Spätlese, Auslese und darüber hinaus unterteilt, wobei der Grad der Süße und Fülle zunimmt.
- VDP: Der Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) ist ein Zusammenschluss von Weingütern der Spitzenklasse. Obwohl sie technisch gesehen zur Kategorie der Qualitätsweine gehören, gelten für die VDP-Weine strengere Normen, sowohl was die Qualität der Trauben als auch die regionalen Spezifikationen betrifft. Zu den VDP-Weinen gehören Klassifizierungen wie Gutswein, Erste Lage und Großes Gewächs (GG), die regionale und weinbergsspezifische Qualitätsstufen kennzeichnen.
Diese Klassifizierungen bieten einen Wegweiser zum Verständnis der Qualität und des Stils deutscher Weine, von einfachen und alltäglichen Weinen bis hin zu Weltklasseweinen.
Was bedeutet „Kabinett“?
Nachdem wir nun die beiden Hauptaspekte kennengelernt haben, können wir ein wenig tiefer eintauchen. Vor allem in die beiden letzten Qualitätskategorien: Prädikatswein und VDP.
Der deutsche Riesling wird auch nach dem Reifegrad der Trauben bei der Ernte klassifiziert, der sich auf den Geschmack und die Süße des Weins auswirkt. Das Prädikatssystem wird verwendet, um die Weine auf der Grundlage dieses Reifegrades zu kategorisieren. Hier sind die Hauptkategorien:
- Kabinett: Aus vollreifen Trauben hergestellt, sind Kabinett-Weine in der Regel leicht, haben einen geringen Alkoholgehalt und einen frischen, reinen Geschmack. Sie haben einen Süßegrad von 67-82 Oechsle (148-188 g/L Zucker).
- Spätlese: Spätlese bedeutet „späte Ernte“ und wird aus Trauben hergestellt, die länger an der Rebe hängen, was zu einem reicheren, konzentrierteren Geschmack mit einem Süßegrad von 76-90 Oechsle (172-209 g/L Zucker) führt.
- Auslese: Diese Weine werden aus ausgewählten, sehr reifen Trauben gekeltert und weisen oft eine deutliche Süße auf. Sie sind in der Regel körperreicher und intensiver, haben einen relativ hohen Alkoholgehalt und einen Süßegrad von 83-110 Oechsle (191-260 g/l Zucker).
- Beerenauslese: Die Beerenauslese wird aus Trauben gekeltert, die von der Edelfäule befallen sind, wodurch sich der Zucker konzentriert und ein süßer, köstlicher Dessertwein entsteht. Diese Trauben werden mit einem hohen Zuckergehalt von 110-128 Oechsle (entspricht 260+ g/l Zucker) geerntet, weshalb sie selten sind und oft in kleineren, halben Flaschen verkauft werden.
- Trockenbeerenauslese: Diese Weine werden aus getrockneten, rosinenartigen Trauben hergestellt, die am Rebstock belassen werden. Mit einem sehr hohen Zuckergehalt, geerntet zwischen 150-154 Oechsle, sind Trockenbeerenauslese-Weine intensiv süß.
- Eiswein: Eiswein wird aus Trauben hergestellt, die auf natürliche Weise am Rebstock gefrieren und in gefrorenem Zustand geerntet werden, in der Regel in den frühen Morgenstunden oder während der Nacht. Beim Pressen dieser Trauben entsteht ein konzentrierter, süßer Saft. Eiswein wird mit einem Zuckergehalt von 110-128 Oechsle (etwa 260+ g/l Zucker) geerntet.
Die VDP-Weine hingegen folgen einem einzigartigen Klassifizierungssystem, das sowohl süße als auch trockene Stile umfasst. Einer der Vorteile des VDP-Systems ist die zusätzliche Klassifizierungsebene, die auf dem spezifischen Standort der Trauben basiert, ähnlich wie die regionalen Unterscheidungen in Burgund.
Die höchsten Stufen dieser Klassifizierungen sind den besten Weinbergen und den kleinsten und hochwertigsten Weinanbaugebieten vorbehalten. Ein wichtiger Punkt ist, dass VDP-Großes Gewächs immer trocken ist und als Qualitätswein und Trocken“ bezeichnet wird, obwohl es auch Prädikatsbezeichnungen wie Spätlese oder Auslese enthalten kann, um den Reifegrad anzugeben.
VDP-Qualitätsstufen
- Gutswein: Dies bedeutet übersetzt „Hauswein“ und wird entweder mit dem Namen des Weinguts oder einer regionalen oder dörflichen Bezeichnung sowie dem VDP-Zeichen gekennzeichnet.
- Ortswein: Diese Weine stammen aus den besten Weinbergen und sind mit dem Namen des jeweiligen Weinbergs und „VDP.Ortswein“ gekennzeichnet.
- Erste Lage: Dies bezieht sich auf Weine aus der Ersten Lage„, die mit dem Namen eines Weinbergs gekennzeichnet sind und oft die Zahl eins“ neben einem auf der Flasche eingeprägten Traubenlogo aufweisen. Diese Weine sind als „VDP.Erste Lage“ gekennzeichnet.
- Grosse Lage/Grosses Gewächs (GG): Dies ist die höchste Stufe, die die außergewöhnlichsten Weinberge und Parzellen in Deutschland kennzeichnet. Weine aus diesen Gebieten werden mit „VDP.Grosse Lage“ oder „VDP.Grosses Gewächs“ bezeichnet.
Deutsche Riesling-Etiketten mögen auf den ersten Blick kompliziert aussehen, aber sie enthalten alle Informationen, die Sie brauchen, um eine fundierte Wahl zu treffen. Die Hierarchie hilft den Weinliebhabern, die Herkunft und die Qualität des Weins zu erkennen, und bietet einen besseren Einblick in das, was in der Flasche ist.
Cheers🍷