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Was ist ein Supertuscan?

Supertuscans - Was macht die berühmten italienischen Weine aus?

Was ist  ein Supertuscan?

Einblicke in die Geschichte und Besonderheiten der Supertuscans, den toskanischen Weinen, die seit Jahrzehnten weltweit begehrt sind.

Die toskanische Weinrevolution

In den 1970er Jahren entstand in der Toskana eine kleine Revolution – und diese hatte nichts mit Politik zu tun, sondern mit Wein. Damals entschieden sich einige toskanische Winzer, alte Traditionen über Bord zu werfen und neue Wege zu gehen. Sie wollten Weine schaffen, die sich von den starren Vorgaben der italienischen Weingesetze lösten und sich stattdessen an internationalen Maßstäben orientierten. Diese Entscheidung führte zur Geburt der Supertuscans.

Die Entstehung der Supertuscans war ein mutiger Schritt, der von Winzern wie Marchese Mario Incisa della Rocchetta und der Familie Antinori angeführt wurde. In den 1960er Jahren begann Incisa della Rocchetta in der Region Bolgheri die Rebsorte Cabernet Sauvignon anzubauen. Damals fand diese Sorte in Italien kaum Beachtung. 1968 produzierte er seinen ersten Jahrgang des heute legendären Sassicaia, vorerst nur für den Eigengebrauch. Der Wein stach durch seine Qualität sofort hervor, obwohl er nach italienischem Recht als einfacher „Vino da Tavola“ – ein Tafelwein – klassifiziert wurde. Dies lag daran, dass er nicht den strengen Vorschriften für Weine der Chianti-Kategorie entsprach.

Weitere bahnbrechende Weine folgten. So auch der Tignanello der Familie Antinori, der erstmals 1971 auf den Markt kam. Die für die Toskana typische Rebsorte Sangiovese wurde mit internationalen Sorten wie Cabernet Sauvignon und Merlot kombiniert. Diese neuen Weine fanden international großen Anklang. Der Begriff „Supertuscans“ wurde schließlich in den 1980er Jahren während einer Verkostung in London geprägt, um diese herausragenden Weine zu beschreiben, die sich von den klassischen italienischen Weinen unterschieden.

Was ist also ein Supertuscan?

Ein Supertuscan zeichnet sich durch eine besondere Balance zwischen Eleganz und Kraft aus und lässt sich anhand einiger Kriterien definieren:

  • Der Wein muss aus der Toskana stammen
  • Der Wein wird in Barrique-Fässern ausgebaut
  • Der Wein besteht aus weniger als 70% Sangiovese und beinhaltet internationale Rebsorten wie den französischen Cabernet Sauvignon, Merlot und Petit Verdot

Heute werden die Supertuscans unter den Bezeichnungen IGT (Indicazione Geografica Tipica) oder DOC (Denominazione di Origine Controllata) geführt, was ihre regionale Herkunft und Qualität anerkennt.

Die Besonderheiten der Supertuscans

Die Supertuscans bieten oft eine komplexe Aromatik, die von dunklen Früchten bis zu würzigen Noten reicht, und zeichnen sich durch eine feine Tanninstruktur aus. Die Verwendung von Barrique-Fässern zur Reifung verleiht den Weinen zusätzliche Tiefe und eine harmonische Holznote.

Die Beliebtheit der Supertuscans liegt nicht nur in ihrer hohen Qualität, sondern auch in ihrer Einzigartigkeit. Während klassische toskanische Weine wie der Chianti strengen Vorschriften unterliegen, erlauben es Supertuscans den Winzern, freier zu experimentieren. Viele Supertuscan-Weine, wie Sassicaia, Tignanello oder Ornellaia, gehören heute zu den bekanntesten und besten Weinen Italiens.

Sie stehen für Spitzenqualität, die sowohl die toskanische Tradition als auch moderne Weinbau-Techniken vereint.

Cheers🍷